Samstag, 16. Januar 2016

The School for Good and Evil - Es kann nur eine geben



Infos:
Autor: Soman Chainani
Verlag: Ravensburger
Seiten: 512
Genre: Fantasy, Märchen
Zielgruppe: Jugendliche ab 12 Jahre
Preis: 16,99 Euro (gebunden)
ebook: 14,99 Euro


Zu kaufen hier: Ravensburger

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Klappentext:
Auf der Schule der Guten und der Schule der Bösen werden Jugendliche für ihre spätere Karriere in einem Märchen ausgebildet: als Helden und Prinzessinnen oder aber als Schurken und Hexen. Sophie träumt seit Jahren davon, Prinzessin zu werden. Ihre Freundin Agatha dagegen scheint mit ihrem etwas düsteren Wesen für die entgegengesetzte Laufbahn vorbestimmt. Doch das Schicksal entscheidet anders und stellt die Freundschaft der Mädchen auf eine harte Probe ...



Persönliche Meinung:



Das Cover:
Zum Cover gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, außer dass es außerordentlich schön gestaltet ist. Mich persönlich erinnert es ein wenig an einen japanischen Manga. Beide Protagonistinnen sind wunderschön und konträr dargestellt, genau so hatte ich mir die beiden auch während des Lesens vorgestellt.




Die Story:
Der Einstieg des Buches gelang mir sehr leicht. Wir lernen als Leser die beiden Hauptprotagonistinnen Sophie und Agatha kennen. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein und dennoch haben sie eine ganz besondere Verbindung zueinander. Sophie lernen wir als erstes kennen, wunderschön vom Äußeren und die typische klischeehafte Märchenprinzessin, die bereits nach den ersten Seiten schon durch ihre arrogante und sehr egoistische Art unangenehm auffällt. Ihr größter Traum ist es, an der Schule für Gut und Böse aufgenommen zu werden und in ihrem eigenen Märchen zu landen, selbstverständlich auf der Seite der Guten und möglichst als Märchenprinzessin mit einem wunderschönen Prinzen an ihrer Seite. 

Ungewöhnlicher Weise ist ihre beste Freunde die eigenartige und recht verschrobene Agatha. Aggie ist so ganz anders als Sophie. Sie schert sich einen Dreck um Äußerlichkeiten und steht mit beiden Beinen im Leben. Für die Fantastereien und Märchenträume ihrer Freundin Sophie hat sie so rein gar nichts übrig.

Für den Leser steht zu Anfang fest: Sophie ist die wunderschöne Prinzessin, Aggie die griesgrämige Hexe. Jedoch es kommt ganz anders. Beide Mädchen werden vom Schulmeister entführt für die Schule für Gut und Böse. Allerdings landet die schöne Sophie auf der Seite der Bösen, während Aggie in die Schule der Guten verfrachtet wird. Beide sind erst einmal geschockt und sind der Meinung, dass es sich doch da nur um eine ganz große Verwechslung handeln muss.

Beide Mädchen müssen nach einiger Zeit lernen, sich in ihrer jeweiligen Umgebung einzufügen und anzupassen, was beiden natürlich alles andere als leicht fällt. Beide versuchen, den Schulmeister umzustimmen, sie auf die jeweils richtige Seite zu schicken. Dieser jedoch lehnt dies strikt ab, verspricht aber, beide zurück in ihre Heimat Gavaldon zu schicken, wenn sie ein Rätsel lösen, welches er ihnen aufträgt, aber alles andere als leicht zu lösen ist.

In der Mitte des Buches erleben wir, wie sich das Verhältnis von Aggie und Sophie immer mehr verschlechtert. Die Beziehung der beiden wird immer spannungsgeladener und schließlich werden die beiden Freundinnen zu erbitterten Gegnerinnen.

Als Sophie sich dann auch noch in den gutaussehenden Thedros aus der Schule der Guten verliebt, zählt für diese die Freundschaft zu Agatha gar nichts mehr.


Unzählige Prüfungen stehen den beiden Mädchen auf beiden Seiten bevor, die sie allerdings nur gemeinsam bewältigen können. Viele altbekannte Märchen treten bei den Prüfungen in den Fokus und weil das gesamte Buch auf dem Konzept von Märchen aufgebaut ist, hat es mir nur noch umso besser gefallen.

Gegen Ende des Buches verschwimmen die Grenzen. Wer ist Gut und wer ist Böse?

Die Handlung ist durchgehend spannend, düster und auch romantisch. Es lässt sich nicht genau voraus sagen, was als nächstes passieren wird. Die Spannung wird durch überraschende Wendungen gesteigert und endet in einem grandiosen Finale. Gott sei Dank gibt es ja noch zwei Fortsetzungen, die auch beide schon auf englisch erschienen sind, da ich nicht mehr so lange warten kann.

Neben den beiden Protagonistinnen lernt der Leser viele interessante Nebencharaktere kennen, die alle auf ihre eigene Art und Weise sehr liebevoll ausgearbeitet und beschrieben worden sind.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, weil man das Gefühl hat, dass die Worte bewusst gewählt wurden und nicht einfach nur so dahin geschrieben. Die Grundidee des Buches hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, auch wenn sie mit einigen Klischees behaftet war, was aber nicht weiter stört.




Die Charaktere:
  • Für viele Leser ist Protagonistin Agatha wohl mit dem typischen hässliche Entlein gleichzusetzen, dass sich nach und nach in einen wunderschönen Schwan verwandelt. Jedoch Kraft ihrer Wärme und Herzensgüte war sie für mich bereits von Anfang an wunderschön, da sie einfach ein wundervolles Wesen hat, wie man es leider heutzutage selten noch findet.

  • Ich muss zu meiner Schande gestehen, ich mag Sophie einfach und das obwohl sie eigentlich eine unsympathische und egoistische Zicke ist. Sie ist sehr auf Äußerlichkeiten bedacht und für einen Jungen lässt sie schon mal ihre beste Freundin fallen. Jedoch fand ich gerade ihren Charakter wahnsinnig interessant und sie hat es sehr oft geschafft, mich mit ihren Zickereien zu erheitern. Teilweise hat sie mich mit ihrem Schönheitskult ein wenig an mich selbst erinnert (Schande über mein Haupt), was mich des Öfteren schmunzeln ließ.

  • Mit Thedros wusste ich nicht wirklich was anzufangen. Dass Aggie ihn als Lackaffen bezeichnet fand ich sehr passend, denn was Anderes ist er in meinen Augen nicht. Als Märchenprinz sieht er natürlich wahnsinnig gut aus, jedoch ist das auch schon alles, denn seinen Charakter fand ich einfach nur arrogant und teilweise sehr nervtötend.





Fazit:
So ein tolles Buch hatte ich schon lange nicht mehr gelesen und das nicht nur, weil ich ein absoluter Märchenfan bin. Die Story hat für mich in vielerlei Hinsicht auch einen lehrreichen Faktor. Denn ist es nicht auch im realen Leben so, dass die Meinung, die wir Menschen zu Anfang von einander haben, oftmals bei der ersten Begegnung von äußeren Faktoren beeinflusst und geprägt wird und wir den weniger “schönen“ Menschen leider erst mal mit großen Vorurteilen begegnen? Nicht nur für Märchenfans ist dieses Buch ein absolutes Muss.


Hier bin ich sogar traurig, dass mein Bewertungssystem nicht mehr als 5 Sternchen hergibt, denn für mich hat es noch viel mehr als die volle Punktezahl verdient.


© Vivien Kaiser von “Vivi's Chamber of Books“

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