Sonntag, 17. Januar 2016

Die Krone des Schäfers - Ein Märchen von der Scheibenwelt




Infos:

Autor: Terry Pratchett
Verlag: Manhattan
Seiten: 385
Erscheinungstermin: 09.11.2015
Genre: Fantasy
Preis: 17,99 Euro (broschiert)
ebook: 13,99 Euro

Zu kaufen hier: Manhattan Verlag


Leseprobe: klick mich!!!









Klappentext:

Noch einmal tut sich Großes auf der Scheibenwelt …
Tiffany Weh, die junge Hexe aus dem Kreideland, musste einige beeindruckende Gegner bezwingen und viele Prüfungen bestehen, bevor die anderen, erwachsenen Hexen der Scheibe sie als eine der Ihren akzeptierten. Nun ist die sie die offizielle Hexe ihrer Heimat, stolz und glücklich – und steht doch vor ihrer bisher größten Herausforderung. Denn tief im Kreideland rührt sich etwas: Ein alter Feind sammelt neue Kraft. Und nicht nur hier, auf der ganzen Scheibenwelt hat eine Zeit der Umbrüche begonnen. Grenzen verschwimmen, Allianzen verschieben sich, neue Mächte entstehen. Tiffany muss wählen zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Gut und Böse. Als sich eine gewaltige Invasion ankündigt, ruft Tiffany die Hexengemeinde auf, ihr beizustehen. Denn der Tag der Abrechnung rückt näher ...



Persönliche Meinung




Das Cover:

Das Cover ist wirklich wunderschön gestaltet. Im Fokus stehen die junge Hexe Tiffany und das Kätzchen Du. Der blaue Hintergrund ist ein herrlicher Kontrast zu Tiffany's schwarzem Kleid und passt von der Farbe her auch gut zu den Vorgängerbänden.





Die Story:

+++ACHTUNG – RIESENSPOILER +++ (wer die vorherigen 5 Bände aus der Tiffany-Weh-Reihe noch nicht gelesen hat, sollte diese Rezension erst gar nicht lesen).

Schon bei dem ersten Kapitel musste ich die Hände über dem Kopf zusammen schlagen – Oma Wetterwachs ist tot. Oh nein, dachte ich, das muss ein Scherz sein, ein ganz übler noch dazu. Terry Pratchett kann doch unmöglich meinen Lieblingscharakter sterben lassen. Also wäre der Autor nicht bereits selbst tot, so hätte ich wohl Mordgelüste bekommen. Aber Spaß bei Seite. Esme Wetterwachs ist schon zu Anfang des Buches gestorben und hinterlässt eine Riesenlücke. Als ihre Nachfolgerin hat sie die junge angehende Hexe Tiffany Weh bestimmt. Diese nimmt das Amt an und somit auch eine riesengroße Herausforderung, denn nicht nur die Region von Oma Wetterwachs benötigt eine Hexe, sonder auch ihre Heimat, das Kreideland.

Anfangs noch total motiviert pendelt sie mit ihrem Besen nun täglich zwischen Lancre und dem Kreideland hin und her und merkt allmählich, wie viel ihr dies doch abverlangt. Völlig erschöpft stellt sie einen Lehrling ein, der ihr ein wenig unter die Arme greift. Kein anderer eignet sich dafür besser, als der junge Gottfried, der jüngste Spross von einem echten Lord.

Während Tiffany nun alle Hände voll zu tun hat, bereitet sich unterdessen ein alter Feind auf einen Kampf gegen die Scheibenwelt vor. Die Königin der Elfen und ihr Gefolge wollen die Menschheit unterwerfen, jedoch habe sie nicht mit der Widerstandsfähigkeit von Tiffany und den anderen Hexen gerechnet.

Der Einstieg war recht einfach, obwohl zwischen dem vorherigen Band und diesem Buch 3 Jahre lagen. Sofort fühlte ich mich wieder mit der Scheibenwelt und ihren Bewohnern so vertraut, da sehr oft altbekannte Charaktere wieder in Erscheinung treten.

Das Mädchen Tiffany selbst ist zu einer erwachsenen und mutigen Frau gereift. Es machte Spaß, während den kompletten 5 Bänden ihre Entwicklung mitzuerleben.

Ein klitzekleiner Kritikpunkt war für mich, dass man merkt, dass an diesem Buch noch andere Autoren mitgemischt haben. So wird z. B. der Charakter Agnes Nitt plötzlich hier Agnes Depp umbenannt. Hier hätte man nochmal sollen ein wenig sorgfältiger recherchieren. Aber dennoch fand ich es großartig, dass Terry Pratchetts letztes Werk dennoch vollendet wurde.


In der Mitte des Buches erleben wir, wie sämtliche Charaktere nochmal Beachtung finden, und sei es nur, indem sie ganz kurz erwähnt werden. Es war für mich so, als hätten alle möglichen liebgewonnenen Charaktere hier eine kurze Statistenrolle erhalten und würden somit dem Autor nochmal extra die letzte Ehre erweisen. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen, denn so fällt einem der Abschied von Tiffany und der Scheibenwelt ein klein wenig leichter.

Gegen Ende wird es sogar richtig actiongeladen und auch dramatisch. Der Kampf der Hexen gegen die Elfen wird hier in aller Ausführlichkeit beschrieben und man kann nicht anders, als zu hoffen, dass das Ganze für Tiffany und ihre Freunde nochmal gut endet.

Auch hat das Buch für mich wieder einen lehrreichen Faktor hervorgebracht. Tiffany zeigt nämlich, dass es auch möglich ist, seinem Feind die Hand zum Frieden zu reichen, sich sogar für diejenigen einzusetzen, die am Ende sind. So hat mich am Ende die ungewöhnliche Freundschaft zwischen ihr und der Elfenkönigin sehr berührt und selbst zum Nachdenken angeregt. Es ist einfach, sich für seine Freunde einzusetzen, jedoch zeugt es auch von Charakter und Herzenswärme, auf den Feind zuzugehen, und seinen Frieden mit diesem zu besiegeln.





Charaktere:

  • Tiffany hat für mich einfach an Stärke gewonnen. Zu Anfang in den ersten Bänden noch das recht eigensinnige Kind hat sie sich hier in eine reife und besonnene Dame verwandelt, die es nie müde wird, den weniger Glücklichen zu helfen.

  • Nanny Ogg ist und bleibt für mich nach Oma Wetterwachs das absolute Highlight der Scheibenweltromane. Durch ihre vulgäre und liebenswert-trottelige Art trug sie wie immer dazu bei, dass ich mir sehr oft den Bauch vor Lachen halten musste.

  • Den junge Lord Gottfried Schwenk mochte ich schon gleich zu Beginn des Buches sehr. Er hat das Herz auf dem rechten Fleck. Ein tierlieber Vegetarier, der für seine Träume kämpft und sich auch durch seine Familie nicht beirren lässt.

  • Nachtschatten, die Elfenkönigin gefiel mir hier auch sehr gut. Sie durchlebt wohl die größte Wandlung von allen. Durch Tiffany lernt sie, was es heißt, sich für seien Freunde einzusetzen.





Fazit:

Mit seinem leider letzten Werkt ist es Terry Pratchett gelungen, mich noch einmal bestens zu unterhalten. Für mich ist es ein wundervoller Abschluss der Scheibenwelt-Ära. Zwar ist dieses Buch nicht sein bestes Werk, dennoch vergebe ich hier die volle Punktezahl. Mir wird die Scheibenwelt mit all seinen liebenswerten Charakteren einfach fehlen.




© Vivien Kaiser von “Vivi's Chamber of Books“

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