Dienstag, 1. Dezember 2015

Das Feuerzeichen



Infos zum Buch

Autorin: Francesca Haig
Verlag: Heyne fliegt
Genre: Dystopie
Seiten: 480
Erscheinungstermin: 26.10.2015
Preis: 16,99 Euro (gebunden)
ebook: 13,99 Euro

Altersempfehlung: ab ca. 13 Jahren


Zu kaufen hier: HEYNE fliegt


Inhalt:
Als Zwillinge geboren, zu Feinden erzogen
Vierhundert Jahre in der Zukunft: Durch eine nukleare Katastrophe wurde die Menschheit zurück ins Mittelalter katapultiert. Es ist eine Welt, in der nur noch Zwillinge geboren werden. Zwillinge, die so eng miteinander verbunden sind, dass sie ohne einander nicht überleben können. Allerdings hat immer einer von beiden einen Makel. Diese sogenannten Omegas werden gebrandmarkt und verstoßen.

Es ist die Welt der jungen Cass, die selbst eine Omega ist, weil sie das zweite Gesicht besitzt. Während sie Verbannung, Armut und Demütigung erdulden muss, macht ihr Zwillingsbruder Zach Karriere in der Politik. Cass kann und will diese Ungerechtigkeit nicht länger ertragen und beschließt zu kämpfen. Für Freiheit. Für Gerechtigkeit. Für eine Welt, in der niemand mehr ausgegrenzt wird. Doch die Rebellion hat ihren Preis, denn sollte Zach dabei sterben, kostet das auch Cass das Leben …





Persönliche Meinung:



Das Cover:

Die Buchgestaltung finde ich hier richtig gelungen, obwohl sie doch eher schlicht ist, aber alles andere wäre für so eine Geschichte auch zu überladen gewesen. Auf beigem Hintergrund prangt bedrohlich das Omega, das Feuerzeichen, mit dem die “Omegas“ in der Geschichte gebrandmarkt werden.



Die Story:

Nach einer großen Katastrophe, die den größten Teil der Menschheit ausgelöscht hat existiert nur noch eine Zweiklassengesellschaft unterteilt in Alphas und Omegas. Es werden nur noch Zwillingspärchen geboren, von denen ein Kind ohne jeglichen Makel ist, der sog. Alpha. Das zweite Kind ist immer mit einem sichtbaren Makel behaftet, entweder ein fehlendes oder verstümmeltes Körperteil. Dies sind die sog. Omegas. Während die Alphas ein recht privilegiertes Leben genießen dürfen, fristen die Omegas ein trostloses Leben als Ausgestoßene, als Freaks, die in eigenen Siedlungen ohne jeglichen Luxus leben müssen. Armut und Hunger bestimmt das Leben der Omegas.

Dann gibt es aber auch noch sehr wenige Omegas, die ohne jegliche körperliche Beeinträchtigung geboren werden, die sog. Seher. Sie haben mentale Fähigkeiten wie z. B. die Zukunft vorhersagen.

Eine von ihnen ist die junge Cass. Sie schafft es jahrelang, bei ihrer Alphafamilie und ihrem Zwillingsbruder Zach unerkannt zu leben, bis ihr Zwillingsbruder sie irgendwann entlarvt. Als Ausgestoßene muss Cass nun in eine Omegasiedlung ziehen und ein Leben in Armut verbringen. Zuvor wurde sie mit dem Zeichen der Omegas gebrandmarkt.

Cass arrangiert sich mit ihrem Leben bis zu dem Zeitpunkt, als ihr Zwilling sie entführen und in ein dunkles Verlies sperren lässt. Zach ist nun zu einem hohen Tier im Rat aufgestiegen und muss um sein Leben bangen. Denn sollte jemand seine Zwillingsschwester töten, würde es automatisch, so wie bei jedem Zwillingspärchen, auch seine Tod bedeuten.

Cass gelingt es zu fliehen zusammen mit dem Omega Kip. Gemeinsam brechen sie auf, um “Die Insel“ zu suchen, ein Zufluchtsort für Omegas, voller Rebellen, die sich gegen das grausame Regime der Alphas auflehnen. Ihre Flucht ist ein gefährliches Unterfangen, da die beiden überall gesucht werden und ständig in der Angst leben müssen, von den Alphas entdeckt zu werden.


Der Beginn des Buches ist schon recht rasant. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Cass erzählt. Wir erleben auf den ersten Seiten ihre Entführung hautnah mit.
Im späteren Verlauf werden immer Rückblenden aus Cass früherem Leben eingespielt. Das macht das Ganze für den Leser leichter, Cass Gefühle zu verstehen und warum sie ihren grausamen Zwillingsbruder Zach trotz allem nicht hassen kann.

Die Grundidee, eine Welt zu erschaffen, die nur aus Zwillingspaaren besteht, fand ich grandios, denn in all den Dystopien, die ich bisher gelesen habe, war so etwas noch nie da gewesen.

Auch fand ich die Unterdrückung der Omegas durch ihre Zwillinge sehr gut geschildert. Teilweise allerdings fand ich das Buch doch sehr brutal, wenn man bedenkt, dass es sich hier um Menschen mit Behinderungen handelt, die auf's Grausamste unterdrückt werden. Selbst vor Hinrichtungen schreckt die Regierung nicht zurück und genau diese werden hier richtig detailgetreu beschrieben, so dass ich beim Lesen des Öfteren eine Gänsehaut bekam und richtig mit den Omegas mitfühlte.


Die Welt in der die Zwillinge leben ist eine Welt ohne Fortschritt und Technik, sehr dem Mittelalter ähnlich. Die hat auch seinen Grund, da die Menschheit im sog. “Vorher“ es beinahe geschafft hätte, sich mittels einer großen Explosion fast vollständig zu vernichten.

In der Mitte des Buches erleben wir eine recht rasante Flucht von Cass und Kip, die ständig gefahr laufen, entdeckt zu werden.

Gegen Ende gewinnt das Buch an Spannung, so dass es mir beinahe unmöglich war, das Buch aus der Hand zu legen. Die Lage spitzt sich zu und es kommt zum Kampf zwischen Alphas und Omegas.

Fast am Schluss wartet das Buch mit einer ganz unerwarteten Wendung der Handlung auf, so dass ich an manchen Stellen echt die Luft anhalten musste.




Die Charaktere:

  • Cass ist eine sehr besonnene Frau, mit einem sehr ausgeprägten Maß an Gerechtigkeitsempfinden. Trotz allem schafft sie es nicht, ihren Bruder zu hassen. Ich bewundere sie für ihr mutiges und authentisches Auftreten.

  • Kip mochte ich gerade wegen seinem Sarkasmus. Selbst wenn die Lage noch so aussichtslos war, er brachte es immer fertig, mich mit seinen Sprüchen zum Lachen zu bringen.

  • Zach ist der hassenswerteste Charakter im ganzen Buch, allerdings ist sein Part als Gegenspieler richtig gut ausgearbeitet.




Fazit:

Dieses Buch hat es tatsächlich geschafft, mich stundenlang in Atem zu halten. Selten habe ich eine Dystopie gelesen, die so gut durchdacht ist, und mit neuen Ideen den Leser begeistern kann.

Für Dystopie-Fans ist dieses Buch einfach ein absolutes MUSS!!!

Ich vergebe hier die volle Punktezahl mit 5 von 5 möglichen Büchersternchen.






© Vivien Kaiser von “Vivi's Chamber of Books“


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