Mittwoch, 29. April 2015

Trau. Mir. Nicht.


Autorin: Birgit Schlieper
Verlag: cbt
Erschinungsdatum: 27.04.2015
Format: Broschiert
Preis: 14,99 Euro
ebook: 11,99 Euro
Seiten: 400
Genre: Jugendbuch/Thriller


Klapptext:
Mia ist seltsam fasziniert von der neuen Mitschülerin. Diese Konstanze hat so etwas Cooles, Unnahbares an sich. Umso mehr fühlt Mia sich geschmeichelt, als die Neue ausgerechnet um ihre Freundschaft buhlt. Konstanze besucht Mia, nimmt sie mit zu hippen Events und sorgt ganz unmerklich dafür, dass Mia sich von ihren Freundinnen entfernt, nicht mehr regelmäßig zu ihrem geliebten Hockeytraining geht und Abstand von ihren Eltern gewinnt. Dass viele Kontakte wegbrechen, macht Mia nichts aus, sie hat ja Konstanze! Als diese durch eine Intrige auch noch Mia und ihren Freund Lucca auseinanderbringt, wird es einsam um das Mädchen. Jetzt hat Mia nur noch Konstanze. Und ihren Bruder. Aber genau auf den hat Konstanze es abgesehen ...

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Persönliche Meinung




Zum Cover:

Das Cover ist an für sich recht schlicht gehalten in den Farben Magenta und Schwarz. Die magentafarbenen Streifen, sowie die krakelige Schrift des Buchtitels wirken schon etwas bedrohlich, so dass man schon anhand des Covers sehen kann, dass es sich um einen Thriller handelt. Zu dem Inhalt ist das Cover richtig gut gewählt. Es gefällt in seiner Schlichtheit und sticht richtig heraus.





Zur Story:

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. In der ersten Hälfte sehen wir das Buch durch Mia's Augen. Mia ist 15 Jahre alt, ein unbeschwerter Teenager der die Freuden der Jugend in vollen Zügen genießt, ohne jedoch zu übertreiben. Sie ist hübsch, beliebt, hat 2 beste Freundinnen, spielt im Schultheater mit und singt zudem auch noch in der Schulband. Trotzdem ist sie ein recht bodenständiges und vernünftiges Mädchen.
Zu Beginn des Buches taucht Konstanze auf, die Neue in der Klasse. Konstanze übt von Anfang an eine seltsame Faszination auf Mia aus, da diese doch recht tough rüberkommt und zudem auch noch richtig hübsch ist. Während Mia sich mit Konstanze anfreundet, bleiben ihre Freundinnen Vanessa und Kim jedoch skeptisch der Neuen gegenüber, begegnen ihr sogar mit Argwohn und Ablehnung.
Nach und nach gelingt es Konstanze, Mia von ihren Freundinnen abzugrenzen, ohne das Mia dies zu Anfang bemerkt.
Man erlebt hier durch das ganze Buch eine regelrechte Veränderung von Mia, die am Anfang noch recht unbeschwert das süße Leben genießt und auch immer für ihre Freundinnen bisher da war.

Was mich ein wenig irritiert hat, dass im ersten Teil, der ja durch Mia's Perspektive betrachtet wird, plötzlich Tagebuchauszüge von Konstanze erscheinen. Das ist für den Leser anfangs recht verwirrend und nimmt auch somit ein wenig die Spannung. Schnell wird klar, was Konstanze im Schilde führt und auch mit welcher Indikation sie sich so vehement in Mia's Leben einschleicht.

Schritt für Schritt gelingt es Konstanze, Mia von allem zu isolieren, was ihr Spaß machte. Mia vernachlässigt ihre Freundinnen, den Sport, der ihr vorher so wichtig war und durch ein dummes "Missverständnis" entfernt sie sich sogar von Lucca, dem Jungen, in den sie verliebt ist. 

In der zweiten Buchhälfte wird es dann wieder etwas spannender, denn da wird die Geschichte aus Konstanze's Perspektive, ebenfalls in der Ich-Form geschildert. Was man sich im Laufe des Buches dank der Tagebuchauszüge denken konnte, wird hier nun bestätigt. Nun wirken sich die Folgen von Konstanzes geschickter Manipulation auf Mia negativ aus und man spürt, wie sehr Mia unter den Folgen zu leiden hat.

Einerseits konnte ich Konstanze sogar tatsächlich ein klein wenig verstehen, jedoch richtet sich ihr Zorn und ihr Hass gegen die falsche Person, daher waren mir ihre Beweggründe was Mia angeht doch nicht immer ganz klar.

Leider muss ich hier einige Kritikpunkte aufführen. Zum einen ist die Handlung doch recht vorhersehbar, man weiß genau, dass diese Konstanze nichts Gutes im Schilde führt und dass dies noch böse für Mia enden könnte.

Dann konnte ich auch Mia's Handlungen zum Teil nicht so ganz nachvollziehen, aber vielleicht liegt das auch daran, dass sie ja mit ihren 15 Jahren noch relativ jung ist. So erschließt es sich mir z. B. nicht, warum Mia sich so offensichtlich von ihren beiden Freundinnen abkapseln lässt, schließlich hegt sie doch Konstanze gegenüber immer größeres Misstrauen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, der Jargon der Protagonistinnen passt sich dem der heutigen Jugend an. Zu Anfang dachte ich, die Autorin (ich kannte diese vorher nicht), müsse doch recht jung sein, vielleicht höchstens Mitte 20. Jedoch weit gefehlt, die Autorin Brigitte Schlieper ist lt. Info auf der letzten Seite des Buches 1968 geboren, was mich doch sehr (positiv) überraschte. 



Die Charaktere:
  • Mia ist ein sehr freundliches Mädchen, dass trotz ihrem Beliebtheitsgrad nicht abhebt. Anfangs ist sie immer für ihre Freundinnen da, widmet sich voller Elan ihren Hobbys (sie ist Kapitän der Hockeymannschaft, Theater-AG und Schulband). Sie ist halt ein typischer Teenager mit anfangs noch sehr geringen Problemen wie “was zieh' ich heute an??“; “ich muss seinem Facebookprofil mal wieder einen Besuch abstatten“ etc.
  • Konstanze wirkt anfangs etwas verschlossen, aber denn sehr tough. Sie erscheint mir insgesamt älter als 15, wirkt auf mich reifer, trotz ihrer psychotischen Art. Sie fädelt ihre Intrigen langsam ein wie eine Spinne und schlägt am Ende zu. Konstanze hat den Hauptanteil der Spannung in dem Buch ausgemacht.


Fazit:
Trotz einiger von mir erwähnter Kritikpunkte fühlte ich mich während des Lesens gut unterhalten. Oft haben mich die alltäglichen Probleme der Mädchen zum Schmunzeln gebracht und ich dachte: “was wäre es doch schön, wieder ein Teenie zu sein“.
Der Spannungsfaktor stiegt erst während der zweiten Hälfte, als man das Buch durch Konstanzes Blickwinkel genießen darf.

Mit meiner Bewertung tat ich mir hier schon recht schwer und tendierte anfänglich zu 3 Büchersternchen. Jedoch habe ich meine Bewertung überdacht und denke, dass das Buch doch trotz einiger Makel 4 Büchersternchen verdient. Meine Begründung: weil die Geschichte an für sich gut durchdacht ist, man durch den flüssigen Schreibstil der Autorin immer dazu angehalten ist, weiterzulesen und weil die Charaktere dermaßen bildlich beschrieben wurden, dass man das Gefühl hatte, mittendrin zu sein.

Das Buch ist ein recht spannender Thriller für Jugendliche und warnt auch gleichzeitig davor, nicht allzu vertrauensselig zu sein und niemals seine Freunde hängen zu lassen.

  • Story: cool und interessant aufgebaut
  • Lesespaß: vorhanden, war recht unterhaltsam
  • Lesefluss: sehr gut
  • Spannung: flacht manchmal etwas ab
  • Schreibstil: flüssig und leicht zu lesen
  • Zielgruppe: junge Leser, Thriller-Fans, hauptsächlich Mädchen
  • Zielgruppenalter: so ab 14 Jahre aufwärts


Ich vergebe also 4 von 5 möglichen Büchersternchen 




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