Donnerstag, 26. März 2015

Reckless - Das goldene Garn


Autorin: Cornelia Funke
Verlag: Dressler
Erscheinungsdatum: 20.02.2015
Preis: 19,99 Euro (HC)
ebook: 15,99 Euro
Seiten: 480

Klapptext:
Das Schicksalsband der einzig wahren Liebe. Baba Jagas, Kosaken, Spione und ein Zar, der zu Audienzen in Begleitung eines Bären kommt. Diesmal führt die Reise hinter dem Spiegel Fuchs und Jacob weit nach Osten. Auch Will kehrt zurück in die Welt, die ihm eine Haut aus Jade gab - auf der Spur der Dunklen Fee. Aber den Zweck der Reise bestimmt ein anderer: der Erlelf hat den Handel nicht vergessen, den Jacob im Labyrinth des Blaubarts mit ihm geschlossen hat, und er lehrt Jacob und Fuchs mehr über seinesgleichen, als sie je erfahren wollten. Russische Märchen, goldene Türme, düstere Wälder - Cornelia Funkes Sprachzauber ist wieder entflammt.















Persönliche Meinung:


Zum Cover:
Das Cover ist so typisch für die Reckless-Reihe, es ist wunderschön in einem hellblauen Ton. Die Schrift darauf ist silbern, das passt sehr gut zur Geschichte.



Zur Story:
Lange durften die Fans von der Reckless-Reihe warten auf die Fortsetzung dieser märchenhaften und Sagen durchtränkten Buchreihe.
Der Schreibstil ist flüssig, das Buch ist wieder liebevoll illustriert, samt Karte, auf der man die Reise nachverfolgen oder die aktuelle Station finden kann.
Ich mochte die düstere Stimmung, die in dieser Reihe vorherrscht sehr gern.
Diesmal begegnen uns die golden funkelnden Dächer von Moskwa (Moskau), und natürlich, wie könnte es auch anders sein, die gesamte Fülle an russischen Märchen, die in diesem Land erzählt werden.

Mit den ersten Bänden sind mir mehrere Charaktere sehr ans Herz gewachsen. Da ist zum einen die Gestaltenwandlerin Fuchs/Celeste, die stets treue Begleiterin von Jacob Reckless, die sich durch ihren Mut, sowie auch ihre Intelligenz auszeichnet. Zum anderen ist da Jacob, der furchtlose Schatzjäger, dem es in Band 1 gelang, seinen Bruder Will vom Fluch der Goyl zu befreien.

Auch den Bastard-Goyl Nerron fand ich sehr interessant als Bösewicht aus Teil 2.

Nun, kommen wir zu dem heiß ersehnten dritten Band:
Zu Anfang sind Jacob und Fuchs in der Menschenwelt, wo sie Will und Clara besuchen. Doch schon bald verstrickt sich Jacob wieder einmal in Schwierigkeiten. Ein neuer Bösewicht taucht zu Anfang des Buches auf – Spieler. Spieler ist ein sogenannter Erlelf, der Jahrhunderte lang dem Fluch einer Fee erlag, verdammt dazu, in der Menschenwelt zu verweilen. Um seine Rache an den Feen zu vollstrecken, benutzt er den nichts ahnenden Will und die Armbrust, die Jacob aus der Spiegelwelt mitgebacht hat. Da er weiß, das Will ihm niemals freiwllig in die Spiegelwelt zurück gehen würde, spielt er mit seinen Gefühlen und greift zu gefährlichen Mitteln.

Zurück in der Märchenwelt erleben wir die Geschichte aus mehreren Perspektiven.
Da ist die wunderschöne dunkle Fee, die von ihrem Geliebten Kam'ien verraten wird, auf Grund einer Intrige dessen eifersüchtiger Ehefrau Amalie von Austrien. Vertrieben vom Hof geht sie zusammen mit einer kleinen Armee, die ihrem Schutz dient, ihrer eigenen Wege. Noch ahnt sie nicht, dass Will in die Spiegelwelt ausgesandt wurde, um diese zu töten.

Angekommen in der Spiegelwelt, verbündet sich Will ausgerechnet mit dem verschlagenen Goyl Nerron, welcher im 2. Bande von Jacob betrogen und hintergangen wurde. Nach und nach gewinnt die Goylseite in Will wieder Oberhand, was ihm so einiges an Respekt von Nerron einbringt.

Fuchs versucht unterdessen, ihr Martyrium in Blaubarts Haus zu vergessen, was ihr aber nicht so recht gelingt. Wie soll sie jemals wieder einem Mann über den Weg trauen, außer Jacob, den sie immer noch heimlich liebt?

So sind die unterschiedlichsten Charaktere während des ganzen Buches auf einer Reise von einem Ort zum nächsten, und das Ziel ist jedes Mal ungewiss.

Unterdessen wird sich Jacob seiner Gefühle für Fuchs klar. Um sie zu schützen geht er sogar einen gefährlichen Handel mit Baba Jaga ein.

Schön fand ich hier, dass mehrere Märchen und Sagen aus Russland miteinander verwoben wurden.

Jedoch ebbte für mich der Zauber der ersten beiden Bände hier erheblich ab. Manchmal musste ich mich sogar richtig quälen, das Buch weiter zu lesen. Es waren einfach zu viele Handlungsstränge auf einmal, die parallel erzählt wurden, aber nie wurde ein Handlungsstrang zu Ende erzählt, was ich hier als sehr großen Kritikpunkt aufzähle.
Auch ging mir irgendwann dieses Hin und Her zwischen Jacob und Fuchs einfach nur noch auf die Nerven. Erst als ein anderer Mann um die Gunst von Celeste buhlt, fällt es Jacob plötzlich ein, um sie zu kämpfen. Das sorgte meinerseits so manches Mal für ein “Kopf meets Tischplatte“ .

Die einzelnen Orte wie z.B. Varangia (Russland), Austiren (Österreich), Moskva (Moskau) und Lothringen wurden hier sehr bildlich dargestellt. Es war beim Lesen, als wäre ich mitten in diesen farbenprächtigen Orten, das wiederum hat mir sehr gut gefallen und da muss ich wieder einmal der Autorin Cornelia Funke ein großes Kompliment machen.



Die Charaktere:
  • Fuchs ist immer noch unangefochten mein absoluter Lieblingscharakter. Sie beweißt viel Mut und muss so manches Mal sich ihrer traumatischen Vergangenheit stellen. Auch bewunderte ich sie, wie sie mit ihren Gefühlen zu Jacob umging und es sogar schaffte, sich wieder auf andere Männer einzulassen, trotz ihrer schrecklichen Erfahrungen.
  • Will macht hier eine erhebliche Wandlung durch. Anfangs noch das unschuldige Milchgesicht wird gegen Ende des Buches der Jadegoyl in ihm immer stärker.
  • Die dunkle Fee gefiel mir hier sehr gut. Sie ist in meinen Augen eine sehr starke Frau, der in diesem Band hier übel mitgespielt wurde.
  • Jacob ist wie eh und je – ein Abenteurer und Schatzsucher. Jedoch lässt er hier endlich mal seinen Gefühlen freien Lauf.
  • Sylvain, der neue Charakter und treue Begleiter von Jacob und Fuchs hat neuen Schwung in das Buch gebracht. Besonders gefallen hat mir seine herrliche Naivität, die er mit einem französischen Akzent untermauerte.


Fazit:
Der dritte Band der Reckless-Reihe lässt deutlich nach. Die Geschichte hat hier leider von ihrem Zauber etwas eingebüßt, was ich persönlich sehr schade finde, denn schließlich hat die Reckless-Reihe bisher zu meinen absoluten Lieblingen gehört.
Das Buch zog sich an manchen Stellen ewig hin und manchmal wurde es doch schon recht langweilig.
Es konnte mich leider nicht so fesseln, wie seine Vorgänger es konnten.
Vielleicht lag es an den vielen Sichtwechseln, denn die Sicht wechselte fast nach jedem Kapitel, was dazu führte, dass die Geschichte nicht wirklich in Gang kam
Da die Reihe aber mit Band Drei noch nicht zu Ende ist, habe ich noch die Hoffnung, dass es recht bald eine Fortsetzung geben wird, die es schafft, mich wieder so zu verzaubern, wie es die beiden ersten Bände vermochten.
Ich habe sehr lange überlegt, welche Bewertung ich dem Buch geben sollte. Anfangs tendierte ich noch zu 3 Büchersternchen, aber ich entscheide mich bewusst für 4, da die Schauplätze des Buches doch so detailgetreu und liebevoll beschrieben wurden, sowie auch die wundervolle Beschreibung der Charaktere.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kaiserliches Bücherreich

Kaiserliches Bücherreich